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Kapitel 6
Farbige Steine
Kapitel 6
Farbige Steine
Achat (Chalcedon)

Härte: 6,5 bis 7 auf der Mohs-Skala
Zähigkeit: Gut
Achat ist eine Art feinkörniger Chalcedon, eine Varietät des Quarzes, und einer der ältesten bekannten Edelsteine. Seine Verwendung lässt sich mehr als 3.000 Jahre bis ins alte Ägypten zurückverfolgen, wo er als Schmuckstein verwendet wurde. Viele Kulturen haben den Achat im Laufe der Geschichte geschätzt, weil sie glaubten, dass er mächtige Eigenschaften besitzt. Die alten Zivilisationen verwendeten ihn als Talisman und Amulett, weil sie glaubten, er würde dem Träger ein mutiges Herz und friedliche Träume schenken. In der Römerzeit wurde Achat in Siegel geschnitzt, während er im 19. Jahrhundert von den viktorianischen Designern für komplizierte Kameen verwendet wurde.
Achat unterscheidet sich von anderen Chalcedonarten durch sein einzigartiges Aussehen. Er weist oft auffällige Bänder oder Farbschichten auf, die in geschwungenen oder eckigen Mustern angeordnet sind. Diese Markierungen können eine Mischung aus durchscheinenden oder undurchsichtigen Bändern sein und in ihrer Farbe stark variieren, wodurch oft optisch ansprechende Muster entstehen. Einige Achate zeigen Muster, die an Moos, Farne oder sogar ganze Landschaften erinnern, während andere einfachere, saubere Streifen mit zwei oder mehr Farben aufweisen.
Primäre Quellen
Achat wird in verschiedenen Regionen der Welt abgebaut, mit bedeutenden Vorkommen in:
- Brasilien
- Indien
- Madagaskar
- Mexiko
- Vereinigte Staaten
- Uruguay
Härte und Dauerhaftigkeit
Achat hat eine Härte von 6,5 bis 7 auf der Mohs-Härteskala und ist damit ein relativ harter Edelstein, der sich für verschiedene Arten von Schmuck eignet. Er hat auch eine gute Zähigkeit, sodass er unter den meisten normalen Bedingungen nicht bricht oder absplittert.
Beliebte Varietäten
- Augen-Achat: Zeichnet sich durch konzentrische, kreisförmige Bänder aus.
- Landschaftsachat: Chalcedon mit Mustern, die an malerische Landschaften erinnern.
- Feuerachat: Zeigt ein Farbenspiel aufgrund der Lichtinterferenz seiner inneren Schichten.
- Dendritischer Achat (landschaftlicher Achat): Transluzent und oft farblos oder weiss, mit Markierungen, die an Äste, Farne oder Moos erinnern.
- Iris-Achat: Halbtransparent bis durchscheinend, mit schillernden Farben, wenn das Licht durch dünne Scheiben fällt.
Stabilität
Achat hat eine gemischte Stabilität, abhängig von den Umweltfaktoren:
- Hitze: Kann seine Farbe verändern.
- Licht: Bleibt bei Lichteinwirkung stabil.
- Chemikalien: Flusssäure kann den Edelstein angreifen, und gefärbte Sorten können ebenfalls chemischen Schäden ausgesetzt sein, insbesondere durch Salpetersäure.
Behandlungen
Achat wird oft verschiedenen Behandlungen unterzogen, um seine Farbe und sein Aussehen zu verbessern:
- Färben: Eine gängige Methode, um seine Farbe zu verbessern oder zu intensivieren. Dieser Prozess ist im Allgemeinen stabil, kann jedoch durch bestimmte Chemikalien verblassen oder entfernt werden.
- Erhitzen: Eine weitere verbreitete Behandlung zur Verbesserung der Farbintensität des Edelsteins. Dieser Prozess gilt als dauerhaft.
Pflege und Reinigung
Achat erfordert eine sorgfältige Reinigung, um seine Schönheit zu bewahren:
- Dampfreinigung: Nicht zu empfehlen.
- Ultraschallreinigung: Ebenfalls nicht empfohlen, da sie potenzielle Schäden verursachen kann.
- Warmes Seifenwasser: Die sicherste und effektivste Reinigungsmethode.
Der weite Einsatz von Achat, sein markantes Erscheinungsbild und seine Haltbarkeit machen ihn bei Juwelieren und Edelsteinliebhabern gleichermaßen beliebt. Obwohl seine Farben und Muster stark variieren, ist genau diese Vielfalt es, die dem Achat seinen Charme und seine Faszination verleiht.
Alexandrit (Chrysoberyll)

Härte: 8,5 auf der Mohs-Skala
Zähigkeit: Ausgezeichnet
Alexandrit ist eine seltene und faszinierende Varietät von Chrysoberyll, die für ihre bemerkenswerte Farbwechsel-Fähigkeit bekannt ist. Dieser Edelstein verändert seine Farbe je nach Lichtquelle: Im natürlichen Tageslicht oder unter fluoreszierendem Licht erscheint er grün, während er unter Glühlicht in ein rötlich-violettes oder bräunlich-rotes Farbenspiel übergeht. Diese dramatische Farbveränderung wird oft mit dem Ausdruck „Smaragd bei Tag, Rubin bei Nacht“ beschrieben. Obwohl auch andere Edelsteine Farbwechsel zeigen können, ist Alexandrits Wandel so deutlich, dass dieses Phänomen häufig als „Alexandrit-Effekt“ bezeichnet wird.
Alexandrit wurde erstmals 1830 im Uralgebirge in Russland entdeckt, wo seine lebendigen Farben und auffälligen Farbwechsel die Menschen begeisterten. Benannt wurde der Stein nach Zar Alexander II., der zu dieser Zeit noch ein junger Herrscher war. Die roten und grünen Farbtöne erinnerten an die Farben der kaiserlich-russischen Militärflagge, was seine Beliebtheit in Russland weiter steigerte.
Die reichen Vorkommen im Uralgebirge lieferten einige der feinsten Alexandrite, sind jedoch längst erschöpft. Heute stammt Alexandrit hauptsächlich aus Ländern wie Sri Lanka, Ostafrika und Brasilien. Während diese modernen Fundorte einige hochwertige Steine liefern, fehlt ihnen oft die scharfe Farbwechsel und die lebhaften Töne, die die ursprünglichen russischen Alexandrite so berühmt gemacht haben. Dennoch setzen die legendären russischen Alexandrite weiterhin den Standard und sind gelegentlich in antikem oder Erbschmuck zu finden. Aufgrund seiner Seltenheit, insbesondere in grösseren Größen, gehört Alexandrit zu den teuersten Vertretern der Chrysoberyll-Familie. Er teilt sich seinen Platz als Geburtsstein für den Monat Juni mit Zuchtperlen und Mondsteinen.
Hauptvorkommen
- Brasilien
- Ostafrika
- Russland
- Sri Lanka
Härte und Dauerhaftigkeit
Alexandrit ist ein extrem widerstandsfähiger Edelstein mit einer Härte von 8,5 auf der Mohs-Skala. Er ist zudem zäh und somit eine ausgezeichnete Wahl für den täglichen Gebrauch.
Stabilität
Alexandrit zeigt eine hohe Stabilität gegenüber verschiedenen Umweltbedingungen:
- Hitze: Hitzebeständig, verliert daher nicht leicht seine Farbe oder wird beschädigt.
- Licht: Bleibt bei Lichteinwirkung stabil.
- Chemikalien: Zeigt keine nennenswerten Reaktionen auf gängige Chemikalien.